Zwei-Faktoren-Theorie nach Mowrer

Der US-amerikanische Psychologe Orval Hobart Mowrer postulierte 1947 in seiner Zwei-Faktoren-Theorie der Angst (Two-Factor-Theory), dass Ängste

werden.


Klassische Konditionierung

Nach dem Modell der Klassischen Konditionierung kann ein ursprünglich neutraler Stimulus durch das gleichzeitige Anbieten eines unkonditionierter Stimulus (engl. unconditioned stimulus, UCS) zu einem konditionierten Stimulus (engl. conditioned stimulus, CS) werden.

Auf den unkonditionierten Stimulus reagiert ein Individuum mit einer angeborenen, unkonditionierten Reaktion (UCR). Durch die Verknüpfung des unkonditionierten Stimulus mit dem konditionierten Stimulus wird provoziert, dass auch der konditionierte Stimulus diese Reaktion hervorrufen kann, die dann konditionierte Reaktion (CR) genannt wird.

Die Konfrontation mit dem konditionierten Stimulus kann zukünftig als konditionierte Reaktion (CR) zum Beispiel Angst auslösen (Klassische Konditionierung).


Operante Konditionierung

Da die konditionierte Reaktion (Angst) für die Betroffenen sehr unangenehm ist, versuchen sie die auslösenden Reize (konditionierten Stimuli) zu vermeiden. Hierdurch lernt der Betroffene, dass er die Angst durch die Vermeidung des Stimulus schwächen kann, wodurch es jedoch zu einer negativen Verstärkung mit Ausweitung und Aufrechterhaltung des Vermeidungsverhaltens kommen kann (Operante Konditionierung).


Zwei-Faktoren-Theorie: Beispiel

Dazu ein Beispiel: Ein Individuum erlebt in einer voll besetzten U-Bahn eine übergroße Nähe von anderen Menschen (UCS), die bei ihm Gefühle der Bedrohung, Angst und Ohnmacht hervorruft (UCR).

Das Milieu in der U-Bahn kann dadurch zum konditionierten Stimulus (CS) werden, was im Sinne der klassischen Konditionierung zu einer Angst vor dem U-Bahn-Fahren (CR) führen kann.

Wenn der Betroffene im Verlauf das U-Bahn-Fahren vermeidet, kann es dadurch zu einer Verstärkung und Aufrechterhaltung der Angst kommen (operante Konditionierung), woraus sich schließlich eine Phobie entwickeln kann.

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